Wie Raumgestaltung Beziehung schafft.
Endlich wird der goldenen Mundspatel wieder verliehen. Herzlichen Glückwunsch an den Logopädie Journal Club der Hochschule Bremen!
Cordulas Musiktipp für diese Woche gefällt dieses Mal auch Tara – ein Oldie: It´s raining again von Supertramp.
„Aufräumwetter“ lautet das aktuelle Wetterwort der Woche und inspiriert Tara dazu, von ihrer Mutter zu berichten. Als Tochter einer Mutter mit Demenz im fortgeschrittenen Stadium, die in einer Wohngemeinschaft lebt und versorgt wird, fühlt sich Tara oft zur Untätigkeit verdammt. So stürzt sie sich mit Elan in jede Aufgabe und ist besonders entzückt, jetzt ihrem „genetischen Erbe“, der Raumgestaltung frönen zu dürfen. Nach einigen Recherchen, die helles Licht, kräftige Farben und die Vermeidung von Spiegeln für von Demenz betroffenen Menschen empfehlen, beschreibt Tara ihre Idee für das neue Zimmer ihrer Mutter: ein Wald soll es werden. Mit Geräuschen, echten Baumstämmen, abgehängter Decke und Fototapete soll Taras Mutter das Gefühl haben, im Wald zu sein, denn das war früher ihr liebster Ort.
Nur eines gelingt der Logopädin nicht: im Umgang mit ihrer Mutter kann sie nicht therapeutisch sein. Auch wenn sie es sich manchmal wünscht, um sich besser abzugrenzen, ist sie mit ihrer Mutter einfach nur Tochter. Cordula stimmt dem aus vollem Herzen zu: wir Therapeut*innen sind eben auch Töchter und Söhne. Und genau dieses SoSein braucht es auch.
P.S. Leider hat Tara vergessen von ihrer wunderbaren selbstgenähten Nesteldecke für ihre Mutter zu schreiben – hiermit nachgeholt.
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